Hochsensibilität – der HS-Werkzeugkoffer

Für Personen mit Hochsensibilität, vor allem, wenn sie in einem grobmotorischen Umfeld aufwachsen bzw. sich aufhalten, ist es für ihre mentale und physische Gesundheit essentiell wichtig, sich und ihre Umwelt zu begreifen und zu wissen, dass die Mehrheit nicht wie sie tickt und wie sie mit diesen Herausforderungen, denen sie immer wieder begegnen, weil sie Teil ihres Lebens sind, auf für sich gesunde und förderliche Weise umgehen.
Denn HS erfahren sich und ihre Umwelt um ein Vielfaches intensiver und so auch schneller und intensiver Reizüberflutung und Verletzungen als der Durchschnitt. Es ist wie ein feines Glas, das zerbrechlicher ist als ein dickes, robustes. Es ist nicht zu bewerten, was besser oder schlechter ist.

 

Denn beide Arten besitzen ihre Daseinsberechtigung mit ihren Vor- u Nachteilen. Und letztlich braucht die Menschheit beide Formen.
Es ist notwendig, der Hochsensibilität in der heutigen Zeit wieder mehr Raum zu verschaffen. Im alten China war man sich der Wichtigkeit und des Mehrwerts von HS bewusst. Dieses Potential gehörte genauso zur Gesellschaft und fand dort in ganzheitlicher Weise seinen Platz wie alle anderen Gaben und Persönlichkeitstypen.


Dinge wie Reizüberflutung, Ressourcenausbeutung, die Abgründe der menschlichen Natur schneller (oder überhaupt) zu sehen als der Durchschnitt, kann Spuren hinterlassen. So ist eine Enttäuschung, eine Verletzung, eine Empörung über das Verhalten einer anderen Person bei HS größer und sie benötigen länger, um wieder in ihre Balance zu kommen. …sofern sie es nicht anders gelernt haben.

 

Genau deswegen sollte es zum Fundament eines jeden HS gehören, sich eine entsprechende Stabilität aufzubauen. HS sind noch mehr in ihrer Selbstverantwortung, auf sich zu achten, da es ihr Umfeld oftmals nicht wahrnimmt. Daher ist ein entsprechender „HS-Werkzeugkasten“ sehr wichtig für sie. Wie ein Muskeltraining zur Stabilisierung und zum Schutz der darunter liegenden Knochen und Gelenke. Durch entsprechende Werkzeuge, den richtigen Mindset, das Bewusstsein für das große Ganze und Achtsamkeit mit sich selbst, beugen sie dem Risiko vor, überrollt zu werden.


Es ist anzumerken, dass nicht jeder hochsensibel ist, der schnell verletzt ist. Es geht nicht darum, einen neuen Trend zu bedienen, sondern um reflektierte und hinterfragte Charaktereigenschaften. In der Regel sind HS nicht darauf aus, sich als diese in den Vordergrund zu drängen, sondern häufig ist das Gegenteil der Fall. Oft brauchen sie lange, um diese Merkmale bei sich zu entdecken – wenn sie nicht von anderen darauf hingewiesen werden – und sie als solches überhaupt anzunehmen. Doch eben dies ist so wichtig, weil es Teil der eigenen Identität ist. Diese Selbstfindung kann mitunter Jahre dauern. Von daher sollte man sich bei Vermutung auf HS gut reflektieren und hinterfragen.


Jeder Mensch kann sich durch entsprechende Übung für gewisse Dinge sensibilisieren und Achtsamkeit üben. Und das ist wünschenswert. Dennoch ist es nicht mit HS zu verwechseln. Sie ist kein Trend, sondern eine angeborene Eigenschaft, die man nicht einfach an- und ausziehen kann wie ein Kleidungsstück. Doch, wenn man sie besitzt und mit ihr umzugehen weiß, kann man sie als schönes Gewand für sich und sein Leben nutzen. Und auch andere Menschen können daraus einen Nutzen ziehen, wenn sie diesen Menschen ihren Platz dafür lassen.

 

Du bist hochsensibel und wünschst dir Begleitung oder möchtest deinen HS-Werkzeugkasten erweitern?
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