Vom Konflikt zur Lösung - Teil 1: Gesprächskiller

 

 

 

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Vom Konflikt zur Lösung - Eigenverantwortung für lösungsorientierte Gespräche übernehmen


Das kennst du sicherlich – manchmal landet man im Gespräch, besonders bei Meinungsverschiedenheiten, irgendwann in einer Sackgasse. Man merkt, man dreht sich im Kreis, fühlt sich unverstanden, die eigene Meinung nicht respektiert, das Gesagte wird abgelehnt, man fühlt sich womöglich verletzt, resigniert, hilflos oder gar wütend. Man versteht sein Gegenüber nicht oder umgekehrt, oder beide verstehen sich einfach nicht.
Das hat Gründe. Viele von ihnen kann man mit etwas Übung meiden. Wenn wir Verantwortung für unsere Worte und Reaktionen übernehmen, können wir  Gespräche von unserer Seite  in eine lösungsorientierte Richtung lenken, die beiden Seiten hilft.
Im ersten Teil des Artikels betrachten wir die Gesprächsblocker. So verstehst du rückblickend womöglich besser, warum in der Vergangenheit einige Gespräche in eine ungewünschte Richtung liefen bzw. Konflikte entstanden oder größer wurden. Im nächsten Teil schauen wir uns dann die Lösung dazu an, nämlich Gesprächsförderer.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Gesprächskiller


Mit den folgenden Aussagen kannst du jemandem deinen Unmut vermitteln, ein Gespräch zu einem ungünstigen Ende bringen, jemandem auf den Schlips treten, einige früher oder später zur Weißglut bringen bzw. durch Destruktivität schlicht deinen Gesprächspartner vergraulen. Willst du das nicht, solltest du sie meiden:

 

Bewerten: z.B. „Das ist aber schlecht…“
Ironisieren: z.B. „Das glaubst du doch selbst nicht.“
Vorwürfe: z.B. „Hättest du auf mich gehört, wäre das nicht passiert….“
Herunterspielen: z.B. „Stell dich nicht so an…“, „So schlimm kann’s ja nicht sein…“
Einkategorisieren: z.B. „Du bist immer so ….“ „Du immer mit deinem…“
Generalisieren: z.B. „Ach komm, das macht jeder mal…“ „Das machen doch alle…“ , „Das war immer schon so…", „Ich bin halt so…“IMMER machst du/sagst du/ bist du…“.  Damit hat der andere den Stempel drauf.

Befehle und DU-Botschaften: z.B. "Das darfst du nicht.“ Oder „Du musst…“, „Du musst mich verstehen…“, „Du darfst nicht…“
Ablehnung: „Ach quatsch…“, „Nein, nein, nein…“


Unterbrechungen/Störungen: z.B. durch den Blick auf das Handy oder die Uhr, ein Telefongespräch
Monologe führen, so dass der andere nicht zu Wort kommt bzw. nicht ins Gespräch miteinbezogen wird.
Fachchinesisch: so dass der andere dir nicht folgen kann.

NEIN“. Damit ist alles gesagt und ein Gespräch theoretisch beendet.
ABER“ setzt eine Blockade, es relativiert oder hebt das zuvor Gesagte gefühlt oder tatsächlich auf.
Wir verwenden dieses Wort zu häufig. Beobachte einmal wie oft du das Wort „aber“ verwendest.
Dann versuche, es zu reduzieren und gegen ein anderes, das mehr Raum lässt, auszutauschen.

 


Es sei erwähnt, dass dies unser Teil der Verantwortung für ein erfolgreiches Gespräch ist. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Dies darf also geübt werden. Der eine braucht länger, der andere weniger. Dranbleiben, bis man es verinnerlicht hat, dann läuft es von alleine.
Zum anderen bleibt es bei unserem Gegenüber, ebenso seinen Teil der Verantwortung für ein positives Gespräch zu übernehmen.
Selbst, wenn man für den Moment keine Lösung findet, hält es jedoch die Möglichkeit offen, noch einmal dahin zurückzukehren, um womöglich zu einem späteren Zeitpunkt einen Weg zu finden. Vor allem kann man sich so auch später noch in die Augen schauen.
Realistisch betrachtet gibt es leider auch Personen, die kein Interesse an einer Lösung haben, oder die in ihrer Entwicklung einfach noch nicht soweit sind, dies erkennen und annehmen zu können.
Das liegt jedoch nicht bei uns.