Hakuna Matata
Es heißt, die Sorgen bleiben dir immer fern.
Klingt gut, gell?! Diese Einstellung ist Teil der Lebensphilosophie vieler Menschen in Ostafrika – Karibu – Willkommen auf Sansibar, wo es mich hingeführt hat.
Das Motto hilft, um bei den täglichen Herausforderungen, denen die Einheimischen begegnen, den Frustpegel niedrig zu halten. Wenngleich nicht auf alles anwendbar, können wir uns, denen es
in vielerlei Hinsicht besser geht, von dieser Philosophie für zahlreiche unserer Alltagssituationen eine Scheibe abschneiden, wenn mal wieder nicht alles perfekt adrett läuft. Wir können es auch
Gelassenheit nennen, die Dinge so zu nehmen, wie sie nun einmal gerade sind. Vor allem, wenn man sie nicht ändern kann. Dann tun wir gut daran, uns rasch mit der Situation zu arrangieren und zu
schauen, wie wir das Beste aus ihr machen können. Hand aufs Herz, wie oft gelingt dir das?
Denn alles andere wie Schmollen, Jammern oder gar ein cholerischer Ausbruch ist vergeudete Energie, da es die Sachlage nicht verändert - außer, dass du miese Laune hast und diese Energie
vielleicht auch noch verbreitest. Sich über nicht änderbare Dinge zu ärgern, ist verlorene Lebenszeit.
Kannst du sie ändern, investierst du deine kostbare Energie am besten genau darein statt ins Ärgern.
Was man hier in Afrika außerdem am besten sehr schnell lernt - Improvisation ist manchmal alles. Die Fähigkeit, Herausforderungen mit Alternativen zu meistern und auf Perfektion verzichten zu
können, ist hier gefragt.
Für Zartbesaitete, sprich Hochsensible, kann Afrika ohne 4*Hotel eine Herausforderung sein, da sie untrainiert u.U. alles aufsaugen. Viele Menschen, geschäftiges Treiben, wechselnde Gerüche.
Sansibar ist eine schöne Insel mit Traumstränden, offenen, äußerst kommunikativen Menschen. Unter ihnen viele Geschäftstüchtige, die ihre Ware an den Mann bringen wollen und solche, die Lust auf
einen Chat mit dem Mzungu haben. Darauf sollte man sich einstellen. Und die vielerorts zu sehende Armut kann einem stark empathischen Menschen unter die Haut gehen. Wenn man dazu erkennt, wie
unnötig und vermeidbar sie ist, ja sogar alles viel besser sein könnte.
Das ist der Moment, in dem man sich klar machen sollte, dass man nicht die ganze Welt retten kann. Und dass Dinge, wie sie sind, wenn auch für uns nicht nachvollziehbar, dennoch einen Grund
haben. Gleichzeitig bietet dir diese Herausforderung die Möglichkeit, deine Eigenschaften auf für dich förderliche Weise zu justieren. Es kann also ein gutes Erfahrungstraining sein, um zu sehen,
wo du gerade mit deiner HS stehst und wie gut du mit ungewohnten Situationen umgehen kannst.
Hier kann man all diese Werkzeuge von Hakuna Matata über das Loslassen von Perfektion hin zur Akzeptanz des aktuellen Zustandes weiter verinnerlichen.
Zum Schluss noch ein Hoch an die hochsensiblen Afrikaner, die in diesem ihrem Umfeld klarkommen müssen. Wir wissen auch, dass Hochsensible Anpassungskünstler sind, wenn es ums Überleben geht; oft
ohne es selbst zu merken.
Fazit für mehr Gelassenheit und weniger Perfektionismus:
Hakuna matata praktizieren und für den Moment die beste zur Verfügung stehende Variante von was auch immer wählen.
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